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Stilknecht – Logo Redesign – Making of

Themen: Design, Gedanken, Making of
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stilknecht-logo-2017

Stilknecht – also ich – bekommt ein neues Logo, selbstgemacht quasi. Diese Aufgabe stand seit ca. 2 Jahren auf meiner ToDo-Liste und somit im Prinzip vom ersten Tag meiner Selbstständigkeit an und hat sich permanent unter anderen wichtigeren Aufgaben verbuddelt. Nun habe ich aber doch mal ein bisschen Luft zum Atmen ergattert und konnte mich mit einem konkreten Logo für mein Pseudonym Stilknecht befassen. Hier in ein kleiner Einblick in den Werdegang.

Stilknecht – Logo Redesign

Die große Herausforderung als Kreativer ein Design für das eigene Tagesgeschäft zu basteln, liegt darin, dass man bei seinen eigenen Projekten am kritischsten ist und alles ganz genau und sehr oft hinterfragt wird. Also einfach nur eine nette Idee aus dem Netz als Vorlage nehmen und variieren geht irgendwie gar nicht, es muss schon amtlich sein.

Das war übrigens auch bei der Namensfindung ein großer Akt. Ich beschäftigte mich damals zu Studienzeiten ein gutes halbes Jahr lang damit, sämtliche kreative Determinativkomposita und Neologismen zu erdenken und auf mehreren A4 Dokumenten aufzulisten. Alles, was mein beschränktes Denken mir erlaubte – schließlich beendete ich den schwierigen Weg mit ”Stilknecht“. Für mein Logo erging es mir nun nicht anders. Ich wusste anfangs aber zumindest schon einmal, dass ich die Initialen als Grundlage für die Bildmarke nehmen wollte. Alles andere, was mit Grafiken oder kreativer Gestaltung zu tun hatte, erschien mir in Kombination mit dem ungewöhnlichen Pseudonym als zu komplex – außerdem ist das meiste einfach irgendwie ausgelutscht.

Scribbles

Am Anfang jedes Designerzeugnisses steht ein Scribble und so habe ich den Bleistift tanzen lassen. Hier ein exklusiver Einblick in den Gestaltungsprozess:

scribble logo sribble logo2sribble logo3

Mit dem Schriftzug habe ich auch etwas experimentiert:

sribble logo4

Nach endlosem Scribblen habe ich mich dann auf eine finale Form festgelegt, die als Grundlage des Logos dienen sollte, selbige eingescannt und mit Illustrator nachgebaut.

Fast fertig. Nur die letzten 10% brauchen meistens 90% der Zeit, die vorher investiert wurde und so ging es weiter, Stunde um Stunde. Es wurden Banner ausgehängt, Stifte und Pinsel angebaut, Ringe und Ecken angebracht und wieder gelöscht, Titel verbastelt und wieder gelöscht, gedreht, transformiert, gespiegelt, gezeichnet und so weiter und so fort.

Einmal dachte ich so: ”Jetzt hab ich es, so muss es sein“ – aber irgendetwas Negatives schien mir der damalige Entwurf noch an sich zu haben. Bei längerem Nachsinnen kam ich drauf: “Stimmt …sieht irgendwie aus wie nen Hakenkreuz. -.-” Also startete ich weitere vergebliche Versuche bis mich das bekannte geflügelte Wortspiel: ”less is more“ zur Besinnung brachte und mich erdete. Es ist eben doch die bessere Wahl, es bei einfachen Formen zu belassen, als ein überfrachtetes Gemälde zu erzeugen. So kam der Computerproduzent Apple vom Erstentwurf mit Isaac Newton – der unter dem Apfelbaum saß – zu seinem schlichten und einfachen angebissenen Apfel – aber das gehört woanders hin.

logo design drawings

Ein Screenshot vom Chaos auf meinem Desktop in der mittleren Endphase.

Lange Rede …jedenfalls ging ich zur ursprünglichen Form zurück und begann sie zu konstruieren. Das bedeutet, dass ich mir einfache Grundformen wie Linien und Kreise schnappte, um das Logo geometrisch exakter aufzubauen. Dazu entwarf ich noch eine Kontur und schließlich einen leichten Verlauf.

Logo-Stilknecht-_Konstruktion-1

Logo-Stilknecht-absolut-final

Konstruktive Kritiken sind natürlich erwünscht, ihr dürft es auch scheisse finden – ich werds deswegen aber nicht ändern :)

Übrigens ist dieser Beitrag kein Aufruf dazu, mir Aufträge im Bereich Logodesign zu vermachen. Ich mag es tatsächlich nicht besonders gern und bin heilfroh, dass diese Logogeschichte hier erst einmal zu Ende ist.

Schönen Gruß – Stilknecht.





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Rüdiger Lauktien
ist seit 2011 freiberuflicher Designer und Digital Artist aus Berlin, hat Kommunikationsdesign studiert und bloggt seine Gedanken und Tipps zu den Themen Postproduction und Bildmontagen mit Photoshop, allgemeines Design und Selbstständigkeit.

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